Von Horb in die „Klima-Zugkunft“

Black Forest Terminal: Ab 10. Januar rollen Containerzüge zwischen Hamburg und Horb über die Schiene / CO2 -Reduzierung hilft der Umwelt.

Horb (k-w). Mit dem Black Forest Terminal (BFT) in Horb ist Anfang des Jahres 2023 eine der wichtigsten nationalen Drehscheiben für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene in Betrieb gegangen. Das ehrgeizige Millionen-Projekt der Plathe Grundbesitz GmbH & Co. KG wurde in der Rekordzeit von gerade einmal sechs Monaten gebaut.

Frachtcontainer mit der Destination Schwarzwald und Umgebung, werden bislang über die Straße durch Europa kutschiert. Diese Aufgabe übernehmen nun Containerzüge, damit sie ihre Bestimmungsorte über die klimafreundlichere Schiene erreichen. Somit werden Straßenverbindungen entlastet und Kohlendioxid (CO2) in erheblichem Maß reduziert.

Laut baden-württembergischem Güterverkehrskonzept kommt dem kombinierten Verkehr in den nächsten Jahren eine zentrale Bedeutung zu. Statistisch gesehen wird sich bis 2030 das Transportaufkommen aus dem Kombi-Verkehr innerhalb 20 Jahren deutschlandweit auf dann 173,7 Millionen Tonnen nahezu verdoppelt haben. Das setzt die Weiterentwicklung einer bundesweiten  Terminal-Infrastruktur voraus, wozu das Black Forest Terminal seinen Teil beisteuert.

Dessen Fläche umfasst 30.000 Quadratmeter, ohne die drei Gleisanlagen mit je 370 Meter Länge. Während zwei Gleise für das Ent- und Beladen genutzt werden, dient das dritte als Umfahrgleis beim Rangieren. Das BFT-Verwaltungsgebäude befindet sich momentan noch im Bau und wird im dritten Quartal 2023 fertiggestellt sein.

Für eine nachhaltige Logistikkette wird auch eine leistungsfähige Infrastruktur benötigt. Dezentrale Hinterland-Terminals wie das in Horb werden durch zusätzliche Serviceangebote ergänzt, wozu das Intermodale Servicezentrum Horb (ISH) direkt anliegend errichtet wird. Dort sollen Container zwischengelagert sowie Reparaturarbeiten und Serviceleistungen angeboten werden. In der ISH-Gesamtfläche von rund 43.000 Quadratmeter sind die Flächen für die Servicehallen, die noch gebaut werden, Parkplätze, Fahrwege und projektinterne Ausgleichsflächen enthalten. Auf der zirka 28.000 Quadratmeter großen Abstellfläche können bis zu 3500 TEU (Twenty Foot Equivalent Unit) gelagert werden. Die Kapazität zum Zwischenlagern von leeren und beladenen Containern im BFT selbst umfasst rund 1000 TEU. Für den Verladevorgang werden Containerstapler eingesetzt. Der erste „Reachstacker“ wurde bereits Mitte November geliefert. Ein zweiter wird im März 2023 folgen.

Das ISH wird wie das Kombi-Terminal von der Black Forest Terminal GmbH betrieben werden. Ein weiterer Projektpartner, die U+TL GmbH (Umwelt- und Transportlogistik) wird die sogenannte erste und letzte Meile zwischen dem Horber Güterbahnhof und dem Terminal im Heiligenfeld bedienen. Denn im Güterbahnhof, wo die Containerzüge ankommen, werden sie in zwei Hälften geteilt, die mit Rangierloks in das Terminal geschoben werden. Das gilt in umgekehrter Richtung auch für den Rücktransport.

Nachdem der erste 630 Meter lange Güterzug aus dem Hamburger Hafen am 10. Januar 2023 im Black Forest Terminal entladen worden ist, wird es wöchentlich montags und donnerstags zwei feste Zugumläufe mit 88 TEU zwischen Hamburg-Waltershof, dem Hafengelände der Hansestadt, und Horb geben. Der Güterzug mit einem Bruttogewicht von 1.600 Tonnen, erreicht Horb nach 15 Stunden. Die Rückfahrt gen Norden erfolgt dienstags und freitags ab 22 Uhr.

Die Verbindung zwischen Hamburg und Horb teilen sich Lokführer des Transportunternehmens Necoss (Neutral Container Shuttle System GmbH) mit Sitz in Bremen. Auch die Häfen Bremerhaven und Wilhelmshaven sollen angebunden werden. Ab dem dritten Quartal 2023 sind zwei weitere feste Zugumläufe pro Woche zwischen Horb und dem italienischen Mittelmeerhafen Trieste geplant. Die Containerzüge für den Import verkehren dann immer mittwochs und samstags sowie für den Export montags und donnerstags. Diese Containerzüge werden eine Länge von maximal 550 Meter und ein Bruttogewicht von 1.500 Tonnen haben. Für die Strecke über die Schweiz braucht der Traktionspartner SBB Cargo International AG rund 20 Stunden.

Pressekontakt PR-Agentur Klein-Wiele; agentur@klein-wiele.de

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