Wie gut Recycling für die Umwelt wirklich ist, zeigt sich erst in der Bilanz. Gerade bei der Wiederverwertung von mineralischen Baustoffen oder der Weiterverwendung von Erdaushub sind kurze Wege eines der wichtigsten Kriterien für ein unter dem Strich sinnvolles Recycling. Im Recyclingpark Neckartal baut FISCHER seine Infrastruktur für eine lokale Kreislaufwirtschaft in der engeren Region Stuttgart aus.
Nach einer langen Vorlaufzeit und nach der Berücksichtigung aller Bürgereingaben und Einsprüche hat das Regierungspräsidium Stuttgart die Genehmigung für den Recyclingpark Neckartal in Stuttgart erteilt. Drei Unternehmen, die Karle Recycling GmbH, die Degenkolbe Recycling GmbH und FISCHER Weilheim, teilen sich das Gelände an der Stuttgarter Neckarttalstraße, um dort Papier und Kunststoffe, Wertstoffe aus Haushalt und Gewerbe und mineralische Baustoffe und Bodenaushub wiederzuverwerten.
Für FISCHER ist das Recycling von Baustoffen ein wichtiges Geschäftsfeld und Anliegen. Steine und Beton aus abgerissenen Gebäuden und zurückgebauten Straßen können wirtschaftlich und mit hoher Qualität aufbereitet werden. Das entlastet die ohnehin stark beanspruchten Deponien und schont die Abbaugebiete für neues Baumaterial. Neben der Produktion von güteüberwachtem Recycling-Schotter erfolgt am neuen Standort die Zwischenlagerung von Bodenaushub zur Beprobung und der anschließende Transport an dafür geeignete Verwertungs- und Beseitigungsanlagen.
FISCHER wird auch an diesem neuen Standort nach hohen Standards arbeiten, um eine möglichst nebenwirkungsfreie Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Produktionsstätten für Baustoffe verursachen immer Verkehr und in gewissem Umfang Emissionen. Mit modernen Anlagen und entsprechenden Maßnahmen lässt sich die Bilanz allerdings wesentlich positiver gestalten als bei Neuproduktion. Das Prinzip „Local for local“ spielt dabei eine große Rolle.
Baubeginn im April 2019
Am ersten April hat FISCHER mit dem Aufbau seiner Anlagen begonnen. Der gesamte Betrieb aller drei Unternehmen beachtet die umfangreichen Vorgaben zum Wasserschutz und Emissionsschutz. Bestimmte Flächen werden zum Beispiel aufwändig befestigt und abgedichtet. Die unbefestigten Wege und die Halden werden im Betrieb aus großen unterirdischen Regenwasserspeichern regelmäßig befeuchtet, damit sich nicht viel Staub entwickeln kann. Außerdem werden Fahrzeugwaagen und spezielle Reifenreinigungsanlagen installiert.
Wenn die Arbeiten wie geplant vorangehen, will FISCHER im Herbst 2019 den ersten Recycling-Schotter im Neckartal herstellen. Die Verkehrsanbindung über die Straße ist am Stuttgarter Stadtrand sehr gut; eine weitere Option ist ein Anschluss an das direkt vorbeiführende Gleis, mit dem der oft geforderte Wechsel von der Straße auf die Schiene realisiert werden könnte.
Zentrale Aufgaben in der „Villa Lauster“
Ein besonderer „Recyclingfall“ ist die fast 100 Jahre alte Villa Lauster im Recyclingpark Neckartal, die inzwischen modern ausgestattete Büro- und Besprechungsräume beherbergt. Sie dient als neuer “Dienstsitz” für die bei FISCHER zuständigen Mitarbeiter für die Bereiche Planung Kreislaufwirtschaft, sowie Anlagenbau und Wasserhaltung.
Zur Eröffnung planen die auf dem Areal angesiedelten drei Unternehmen einen Tag der offenen Tür. Vielleicht ist dann auch das Biotop ein Thema, das der Recyclingpark auch ist. Wie in anderen Industriearealen mit viel Grün fühlen sich viele Tierarten hier erstaunlich wohl, und manche Pflanzenarten haben hier Rückzugsgebiete. Ein nicht geplanter, aber erfreulicher Nebeneffekt im Neckartal.