Dr. Sandra Detzer MdB und Matthias Gastel MdB, Bündnis 90/ Die Grünen, verschafften sich am 17. Juli 2024 gemeinsam ein Bild über die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Hause FISCHER Weilheim. Die innovativen biologisch-physikalischen Bodenbehandlungsanlage stellt ein Baustein dar, um Böden im Stoffkreislauf zu halten. Mineralische Abfälle werden dabei so aufbereitet, dass sie im Anschluss entweder erneut dem regionalen Stoffkreislauf zugeführt werden können oder die Annahmewerte für geeignete Verwertungs- und Entsorgungsanlagen erfüllen.
Ein Ökosystem für Kreislaufwirtschaft
Das Unternehmen FISCHER Weilheim setzt bereits seit vielen Jahren auf die Schließung des Stoffkreislaufs der im Rückbau oder Bodenmanagement verantworteten Stoffe. Regionale Verwertungsmöglichkeiten spielen dabei eine wichtige Rolle um Transportwege kurz zu halten. Geeignete Maßnahmen im Zeichen der Circular Economy sind beispielsweise die Produktion von Recyclingbaustoffe wie Splitt und Sand, Bodenverwertung für regionale Landwirte oder der Einbau von Böden durch den EASYSOIL® Flüssigboden. Beim Besuch zeigt sich Dr. Sandra Detzer, Bündnis 90 / Die Grünen beeindruckt von den Ansätzen und bekräftigt: “Für echten Wandel im zirkulären Bauen benötigen wir lokale Infrastrukturen, die Material- und Stoffströme schließen. Intelligente Transportlösungen und lokale Aufbereitungsplätze sind entscheidend, um Ressourcen zu schonen und CO2-Emissionen zu reduzieren.”
Böden im mineralischen Stoffkreislauf erhalten
Die Entstehung von mineralischen und nicht mineralischen Abfällen lässt sich auch in der Region Stuttgart, einer der wirtschaftsstärksten Industrieregionen Deutschlands, nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, diese umweltverträglich und auf kurzen Transportwegen hochwertig wiederzuverwerten. Zudem müssen belastete mineralische Abfälle in immer höherem Maße vorbehandelt werden, um dort, wo sie verwertet werden sollen, die einzuhaltenden maximalen Schadstoffgehalte zu erfüllen. Erst im Anschluss an die Aufbereitung dürfen die Abfälle einer geeigneten Verwertung zugeführt werden oder im besten Fall, hochwertig wiederverwertet werden. „Mit dieser Anlage können wir unsere wertvollste Ressource – die Böden – erhalten und damit einen Beitrag zum zirkulären Bauen leisten. Zusätzlich werden durch die regionale Sanierung lange Transportwege vermieden und CO2 eingespart. Seit der Eröffnung der Bodenbehandlungsanlage im Juni 2022 verzeichnet FISCHER Weilheim bereits rund 120.000 Tonnen sanierten Boden aus dem gesamten Süddeutschen Raum und schont damit wertvollen Deponieraum“, betont Frank Bahner, Geschäftsführer FISCHER Weilheim.
Nachhaltiges Energiekonzept am Standort
Neben der innovativen Funktionalität der Bodenbehandlungsanlage erläutert Bereichsleiter Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft Jörg Czischek beim Rundgang über das Betriebsgelände das Energiekonzeption am Standort in Weilheim/Teck. Die Photovoltaik (PV)-Anlagen befinden sich auf allen Gebäudedächern mit einer Fläche von rund 6.100 m². Gemeinsam liefern Blockheizkraftwerk und PV-Anlagen rund 1.400 Megawattstunden Strom und tragen damit zu einer Überdeckung des standorteigenen Strombedarfs bei. Zusätzlich heizen Erdwärmesonden und Wärmepumpen die Fußbodenheizung der Bodenbehandlungsanlage, die für die Unterstützung der biologischen Prozesse erforderlich ist. Ebenfalls wird das Verwaltungsgebäude darüber beheizt. Im Sommer wird die Wärme aus dem Bürogebäude über Heiz- und Kühl-decken durch eine Adsorptionskältemaschine der Bodenbehandlungsanlage zugeführt, so dass hier wertvolle Heizenergie gespart werden kann. Frank Bahner, Geschäftsführer FI-SCHER Weilheim bekräftigt: „Uns war beim Neubau wichtig, Klimaschutz und Wirtschaft zusammenzubringen und die Energieversorgung CO2-neutral aufzubauen“.